Samstag, November 13, 2004

Nanjing Massaker

Ein nicht unbedeutendes Detail der Weltgeschichte des 20. Jahrhunderts ist das Nanjing Massaker 1937, wo japanische Soldaten raubend, plündernd und mordend durch die damalige Hauptstadt gezogen sind. Dabei haben Massenexektionen und -vergewaltigungen stattgefunden, bei denen hunderttausende Chinesen ums Leben gekommen sind. Ich weiß nicht, wie es euch geht, aber ich wusste davon nichts, bevor ich hier war.

Drei interessante Randnoten:

1. Ein Deutscher, John Rabe, hat als NSDAP-Mitglied und Siemens-Mitarbeiter die Evakuation in "Safety Zones" organisiert, wobei nicht klar ist, wie viele Menschen tatsächlich gerettet wurden. Jedenfalls ist seine Leistung vergleichbar mit der Oskar Schindlers in Polen.

2. Iris Chang, Autorin des vielseits beachteten Buchs Die Vergewaltigung von Nanking hat sich offenbar am Donnerstag umgebracht. Das 1997 erschienene Buch hatte in Japan zu viel Aufregung geführt.

3. Japan hat sich noch nicht für das Vorgehen und die Gräueltaten der Soldaten offiziell beim chinesischen Volk entschuldigt. Deshalb findet man beispielsweise auf der obigen Seite aus Hong Kong unten den Vermerk: "Vigorously Updated Until Japan Formally Apologizes". Es ist eine offene Wunde in der Beziehung zwischen den beiden Nationen und ich verstehe nicht, warum sich Japan nicht dafür entschuldigt.

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