Samstag, Juli 31, 2004

Welt ohne Werbung

Ich würde (wenn das möglich wäre) gerne einmal in eine Großstadt im Osten Europas reisen - und zwar in der Zeit vor dem Mauerfall und der Einigung - sozusagen prä-kapitalistisch.

Manchmal stelle ich mir nämlich vor, wie es wäre: Wenn man durch die Straßen läuft und nicht ständig der Blick auf irgend welche idiotischen Werbebilder und zweifelhafte Claims fallen würde. Obwohl das alles höchstens nebenher aufgenommen wird, denke ich, dass ich einen viel freieren Kopf hätte und mich gedanklich freier fühlen würde, in Ruhe gelassen.

Vergleichbar ist das mit einem Internet ohne Banner, Pop-Ups und -Unders oder Email ohne Spam. Leider ist das nur ein frommer Wunsch und ein Gedanken-Experiment und ebenso wie meine imaginäre Reise ins Budapest oder Prag der siebziger Jahre kaum zu realisieren. Aber man wird ja mal träumen dürfen!

Freitag, Juli 30, 2004

Zwei Links, dann immer geradeaus...

Wer nach und in Asien verreisen will, kann vorher bei Tales of Asia nachschauen, ob es andere Reisende gibt, die einschlägige Fehler stellvertretend für alle bereits gemacht haben oder Dinge empfehlen, die doch nicht im Lonely Planet zu finden sind. Nur Nanjing fehlt natürlich...

Wer lieber zu Hause bleibt und ein Problem mit seinem Rechner bekommt, sollte das Link-Verzeichnis von c´t konsultieren und zu manchen Lösungen erstmal das Problem finden.

Francis H.C. Crick (1916-2004)

Francis Crick, Mit-Entdecker der Helixstruktur der DNA, ist gestorben. Die Darstellung von ihm und James Watson aus dem Jahr 1953 ist bei nature nachzulesen oder als pdf runterzuladen.

Auch dies ist ein weiteres Beispiel dafür, wie eine grundlegende europäische Entdeckung und die darauf aufbauenden Erkenntnisse in den USA zum wirtschaftlichen Erfolg gemacht wurden.

Mittwoch, Juli 28, 2004

Tratschen hat für die Menschheit das Lausen ersetzt

Auch als gewissenhafter Blogger muss man sich immer dazu anhalten, nicht aus dem Tratschen zu geraten, denn das hat einen nachgewiesenen sozialen Nutzen. Auch werden wir ab 150 Lesern den Zugang zu unserem Blog mit einem Passwort versehenen. Warum? - Das ist in diesem Artikel zu lesen (mit Dank an Madeleine).

Dabei möchte ich die Gelegenheit nutzen, darauf hinzuweisen, dass auch ich den Tratsch entgegen anderer Annahme stets nur als ein den sozialen Zusammenhalt fördernes Kommunikationsinstrument eingesetzt habe (ist ja klar).

Und diese Regeln präg in dein Gedächtnis.

Da wir uns auch den schönen Künsten und des Lebens Meisterung verpflichtet fühlen: Heute aus dem Hause Shakespeare ein kleiner Monolog Polonius´, 1. Aufzug, 3. Szene. Anlass ist der schon ein paar Wochen zurückliegende Besuch der gefälligen Aufführung des Stückes "Hamlet" am Nationaltheater Mannheim mit Jürgen Holtz in mehrfacher Besetzung; an ihm lies das ausgewiesene Theater-Fachblatt "basta" kein gutes Haar (Vgl. basta, Nr. 82 / Juli 2004, S. 24), mir jedoch hat´s im Großen und Ganzen ganz gut gefallen.

Neben nützlichen Tips für den Alltag werden auch Exkurse in das interkulturelle Management und die Makroökonomik geboten: Wohl bekomm´s!

"Und diese Regeln präg in dein Gedächtnis.
Gib den Gedanken, die Du hegst, nicht Deine Zunge,
Noch einem ungebührlichen die Tat.
Leutselig sei, doch keineswegs gemein.
Dem Freund, der dein und dessen Wahl erprobt,
Mit ehrnen Haken klammr´ ihn an Dein Herz.
Doch härte deine Hand nicht durch Begrüßung
Vor jedem neugeheckten Bruder. Hüte Dich,
in Händel zu geraten; bist Du drin:
Führ sie, dass sich dein Feind vor dir mag hüten.
Dein Ohr leih jedem, wen´gen deine Stimme;
Nimm Rat von allen, aber spar dein Urteil.
Die Kleidung kostbar, wie´s dein Beutel kann,
Doch nicht ins Grillenhafte; reich, nicht bunt:
Denn es verkündigt oft die Tracht den Mann,
Und die vom ersten Rang und Stand in Frankreich
Sind darin ausgesucht und edler Sitte.
Kein Borger sei und auch Verleiher nicht;
Sich und den Feind verliert das Darlehn oft,
Und Borgen stumpft der Wirtschaft Spitze ab.
Dies über alles: sei dir selber treu,
Und daraus folgt, so wie die Nacht dem Tage,
Du kannst nicht falsch sein gegen irgendwen.
Leb wohl! mein Segen fördre dies an dir!"

Dienstag, Juli 27, 2004

Ein bisschen am Strand rumhängen

Worauf wir seit spätestens 1974 alle warten, ist nun in Islamorada, Florida Keys endlich Realität geworden: Junge Leute hängen an Fleischerhaken...in diesem Fall aber zum Spaß.

Meine Prognose: In zehn Jahren sicherlich im Langnese-Spot zu sehen. Erste Reaktion im Pretest dieses Beitrags: Vor zehn Jahren waren auch Piercings undenkbar!

Hier der Artikel.

Abschließende Frage: Was wäre eine passende und einprägsame Bezeichnung für diese Aktivität?

Mittwoch, Juli 21, 2004

So schmeckt der Sommer!

Bevor ich mit der vorläufigen Auswertung meiner ersten Umfrage an die Öffentlichkeit gehe - noch schnell ein Meinungsbild für den gerade begonnenen Sommer:













Wenn Du Mode-König(in) von Deutschland wärst: Was würdest Du am liebsten sofort verbieten?
Ironische Trucker-Mützen.
BHs mit durchsichtigen Plastik-Trägern (wg. Top).
Shirts mit Aufruck "Jamaica" oder "Brazil".
Flip-Flops mit Absatz.
Hochgeklappter Polo-Kragen.
Find ich echt alles vertretbar.


  

Free polls from Pollhost.com

Montag, Juli 19, 2004

Luxusgüter-Marketing

Carola führt eine Online-Befragung im Rahmen ihrer Diplomarbeit durch ("Einstellung zur Werbung von Luxusgüterherstellern vs. Konsumgüterherstellern am Beispiel Mode") und freut sich über eine möglichst breite Datenbasis. Wenn ihr ca. 15 Minuten Zeit habt, könnt ihr hier teilnehmen und - na klar - es gibt auch was zu gewinnen.

Habt ihr Fragen? Unter dieser Adresse ist sie rund um die Uhr erreichbar.

Samstag, Juli 17, 2004

Informations-Monopol

Wie dem einen oder anderen vielleicht schon aufgefallen ist, neige ich nicht dazu, Verschwörung und undurchsichtige Motive auch der größeren Konzerne zu wittern. Aber bei Google bin ich zumindest etwas nachdenklich geworden.

Google ist das Informationsportal, welches Internet-Nutzer zuerst und in den meisten Fällen ansteuern. Daher ist ein Anbieter von Informationen nur dann erfolgreich, wenn er bei Google möglichst weit vorne aufgeführt wird (für den Fall New York Times siehe diesen Artikel).

Darüber hinaus hat das Unternehmen aber auch seine Finger im persönlichen Informationsaustausch via Gmail und in der zwischenmenschlichen Kontaktknüpfung via Orkut, einer sogenannten ´social software´.

Wenn man sich das aufmalt, wird man feststellen, dass ein Diagramm der Möglichkeiten des Informationsaustausches und die strategische Aufstellung der Geschäftsfelder von Google nahezu kongruent sind.

PS Blogger - unser Host - gehört natürlich auch dazu, wie ich erinnert wurde.

Wir sind das Volk!

Den Spruch mag niemand mehr hören.

Aber ist es eigentlich beunruhigend, dass die Menschen, die hier in Deutschland leben, jetzt nur noch als "Volk" angesprochen werden, wenn es bei BILD um das Verkloppen von Foto-Druckern, Schuhen u.a. geht (siehe linke Navigationsleiste)?

Oder eben nicht...?

Dienstag, Juli 13, 2004

MP3 Blogs

Im Laufe der Zeit spezialisieren sich auch die Blogs - aus meiner Sicht eine interessante Entwicklung: MP3 Blogs. Da ich seit gestern ein Fan bin, hier meine beiden Favoriten: Royal Music und Soul Sides.

Der Sinn? Gemäß O-Dub:

"Audioblogs help service musical areas that most people don't know about. Posting up Nirvana songs - unless it's some bootleg of a concert from 1989 - is not exactly spreading the word on the obscure. Aim for songs or artists or genres that are off-the-radar. It's not about obscurity as it is about exposure. There's nothing wrong with posting up a popular song, but ideally, your blog shouldn't resemble the Billboard Hot 100 or a mixtape only a hardcore trainspotter can appreciate."

Ich hoffe, an den entsprechenden Stellen (z.B. RIAA) wird dies als Gelegenheit angesehen, den Umsatz zu steigern - und nicht wieder versucht, mittels Klagen und Drohungen den freien Austausch zu behindern und Sympathien zu zerstören. Grundsätzlich ist doch jeder bereit, für Musik zu zahlen, wenn sie gut ist (siehe der Erfolg des iTunes Stores).

Freitag, Juli 09, 2004

Mannheimer BWL-Idiomatik

Heute wieder ein Thema mitten aus dem Leben. Hält man sich - so wie wir - über eine längere Zeit in einem sehr fokussierten Umfeld auf, hört und spricht man manche Sätze immer wieder. Irgendwann freut man sich auch darauf, dass man sie nicht mehr hören oder sprechen muss.

Allerdings habe ich mir versichern lassen, dass sich daran nie grundlegend was ändern wird. Höchstens small-talkt man in einer anderen Sprache oder der Inhalt erfährt leichte Anpassung an die neuen Umstände.

Sei´s drum: Zu guter Letzt hier meine All-Time Floskel-Hitliste, mit der man noch immer ein kleines Gespräch im BI in Gang setzen konnte. Es wird kein Anspruch auf Vollständigkeit erhoben, sondern im Gegenteil zur freien Ergänzung ermuntert. Die Reihenfolge sagt nichts aus - sie ließe sich aber in einem erneuten Voting ermitteln...:

1. Und was machst Du so in den Semesterferien?
2. Wie viele Praktika hast Du schon gemacht?
3. Kommst Du mit in die Mensa?
4. Hast Du noch Karten für den Schneckenhof?
5. Welche Klausuren schreibst Du dieses Semester?
6. Hast Du bei Homburg oder bei Bauer?
7. Warst Du schon im Ausland?
8. Was meinst Du was drankommt?
9. Die Ergebnisse sind draußen!
10. Naja, Hauptsache bestanden.

Und als Bonus noch der große Abturn:

11. Ich hab morgen B1.


Wäre interessant, wie diese Liste von euch aussieht, die ihr nicht BWL in Mannheim studiert!

Donnerstag, Juli 08, 2004

Fahrenheit 911

Michael Moore sagt: "I don't agree with copyright laws, and I don't have a problem with people downloading the movie and sharing it...as long as they're not trying to make a profit off my labor.... I make these movies and books and TV shows because I want things to change, and so the more people who get to see them, the better."

Wer ihn beim Wort nehmen und sich den Film runterladen möchte, kann dies hier tun, solange das noch möglich ist.

Update: Der Download funktioniert gerade nicht; wahrscheinlich auf Grund der großen Nachfrage. Man wird es später versuchen müssen...

Mittwoch, Juli 07, 2004

Polo-Voting

Ich habe bei der Voting-Box (s.u.) eine Funktion eingefügt, so dass der interessierte Leser sich das aktuelle Ergebnis anschauen kann.

Hier noch ein Anschauungs-Exemplar (Bonus-Quiz: Wer ist das? Preis: nach Verfügbarkeit und Ermessen des Autors):



Weil Jan und Woy so gut Bescheid wussten, gibt´s zur Belohnung die Single von Common´s bald erscheinendem Album - natürlich Feat. Kanye West: The Food

Dienstag, Juli 06, 2004

Europa, USA und das Internet

Standards wie html und mp3 wurden in Europa - genauer England und Deutschland - erfunden. Die lizenzfreie Nutzung des Internet ist möglich, weil weltweit Server mit Linux und nicht Microsoft laufen. Trotzdem fallen einem zuerst amerikanische Anwendungen ein, wenn man an Internet denkt: Google, amazon, etc.

Warum ist Europa so innovativ in der Entwicklung grundlegender Technologien und Standards, aber relativ erfolglos, wenn es um deren Anwendung und Vermarktung geht? Nach Antworten sucht dieser Essay.

Samstag, Juli 03, 2004

Anti-Spam

Das Problem: Wenn man sich bei einem (seriösen) Service oder Informationsdienst im Netz anmelden will, wird die Email-Adresse verlangt, an die eine Bestätigungsmail gesendet wird. Das weitere Problem: Dies ist eine Quelle, durch die Spammer aktive Email-Adressen beziehen.

Um dies zu vermeiden, bietet Jetable "Wegschmeiss"-Adressen an, die nur so lange gültig sind, wie man es wünscht - beispielsweise 24 Stunden. So lange werden alle Nachrichten an das normale Konto weitergeitet. Ich find´s recht praktisch und nützlich.

Update: Für Anonymität als Betreiber eines Webservers sorgt safeurl.