Dienstag, Februar 22, 2005

Position der Blogger

Gegenwärtig diffundieren Blogs immer mehr ins Bewusstsein der Öffentlichkeit. Ich finde dieses einen interessanten Prozess und nie zuvor habe ich persönlich erlebt, wie eine Technologie erst nur Insidern bekannt ist und dann immer mehr in den Mainstream hineindiffundiert.

Dabei gibt es noch einige Fragen zu klären. Zum einen der Kampf zwischen den herkömmlichen Medien Zeitung und TV und dem neuen Medium der Blogs. Ich finde ihn albern und verstehe kaum, dass die beiden Lager nicht merken, dass sie immer mehr aufeinander angewiesen sind und das auch bleiben.

Zum anderen möchte ich der Frage nachgehen, was man als Privatmensch auf seinem Blog veröffentlichen kann. In letzter Zeit gab es einige Fälle, in denen Blogger ihren Job verloren haben, weil sie Details ihres Arbeitslebens veröffentlicht haben. Oder man sollte besser sagen: Die Meinung, was man veröffentlichen kann, geht zwischen Unternehmen und deren Angestellten auseinander. Amir hat damit in letzter Zeit ja leider seine Erfahrungen machen müssen.

Meiner Meinung nach gibt es hier einige Regeln. Zum einen sollte man sich bewusst machen, in welchem Stadium des Abhängigkeitsverhältnisses man sich befindet. So ist es ein Unterschied, ob man Bewerber, frisch Angestellter oder führender Angestellter ist.

Zum anderen sollte man Kritik an Unternehmen am besten so formulieren, dass die Firma nicht direkt genannt wird, sondern so beschrieben wird, dass der informierte Leser selber schließen muss, um wen es sich handelt.

Schließlich darf man an den potentiellen und aktuellen Arbeitgeber niemals das Signal senden, dass man alles, mit dem man nicht einverstanden ist oder wozu man eine andere Meinung hat, sofort auf dem eigenen Blog veröffentlicht. Hierbei kommt man schnell in Konflikt mit expliziten oder impliziten Verschwiegenheitspflichten.

Insgesamt ist die Zeit, in der die Unternehmenskommunikation vor allem einbahnig verlaufen ist, sicherlich vorbei und Unternehmen müssen sich darauf einstellen, direktes Feedback zu Produkteigenschaften und Beschäftigungsverhältnissen zu bekommen. Dabei muss es auf beiden Seiten fair und ausgewogen zugehen.

Sonntag, Februar 20, 2005

Heute ist ein besonderer Tag

Warum? Weil ich meinen iPod zuhause gelassen habe. Nach etwas mehr als einem Jahr ist der Akku so weit, dass er eine Laufzeit von ca. einer halben Stunde, manchmal auch zwei, hat. Mir fällt es natürlich schwer, aber ich muss meinen Ärger darüber bekunden. Zumal das Teil 350 Euro gekostet hat. Den Akku austauschen: ca. 100 Euro. Ätzend.

Dienstag, Februar 15, 2005

Danke, Roger Rankel!

A*** entwickelt sich sichtlich zu einer zuverlässigen Quelle nimmer endenden Frohsinns. Das letzte: Vertriebstraining mit Roger Rankel. Ein Muss: Sound einschalten und beim "Head of Communications" vorbeischauen. Bei dem laufen nämlich alle Fäden zusammen!

Update: Wie schade, die nette Musi ist weg. Den Klick könnt ihr euch nun also sparen...

Music as a commodity

Musik sollte in Zukunft nicht mehr pro Lied geschweige denn pro Album verkauft werden, sondern per MB oder besser GB. Genauso, wie Wasser pro Kubikmeter oder Strom pro Kilowattstunde abgegeben wird - und nicht etwa pro Glas Wasser oder pro Küchengerät, welches betrieben wird.

Wenn überhaupt CDs vertrieben werden sollten, dann vor allem im mp3-Format, so dass man es ohne Mühe auf die entsprechenden mobilen Geräte wie mp3-Player oder Handys übertragen werden können. Natürlich müssen files Namen, Interpreten etc. bereits als Information enthalten, so dass der Nutzer sie nicht mühsam von Hand eingeben muss.

Als Vorbild können auch die Radiogebühren dienen, die pauschal gezahlt und je nach airplay an die Künstler verteilt werden. Auch kann auf CD-Rohlinge eine entsprechende GEMA-Gebührt entfallen, nicht jedoch auf PCs, wie dies hin und wieder diskutiert wird.

Als Sonderfälle sind Platten zu behandeln, die eher ein Hobby oder Arbeitsmaterialen darstellen.

Update: Dies hat zur Folge, dass Musik nicht mehr an ein hardcopy-Material (wie MC, LP, CD, usw.) gebunden sein kann. Vielmehr soll der Konsument selber entscheiden, welches Format für ihn am meisten komfortabel ist. D.h. wenn es gewünscht wird, überträgt er die mp3 ad hoc in die entsprechenden Formate.

Freitag, Februar 11, 2005

Warum Dubai so super ist

...weil der ganze Flughafen ein WLAN-Hotspot ist!

Mittwoch, Februar 09, 2005

Fair Play

Das meint der chinesische Blogger Yan Feng zu Unterschieden im Verständnis des Konzepts des Fair Play.

"For example, in Chinese martial art (wushu), we say everyone has the same right to join a competition, regardless of height, weight, sex, and even with or without weapon. Fairness focuses on the right to play. For western sports, fair play means playing with same condition.

This difference may be the origin of many conflicts between Chinese and western countries, and also the origin of some social problems now in China."

Dienstag, Februar 08, 2005

Wird das Leben einfacher?

Gerade las ich einen Artikel über das Wohnen in der näheren Zukunft. Dort wird beispielsweise beschrieben, wie alle Küchengeräte untereinander vernetzt sind. Auch die Waschmaschine sagt an, wie weit sie ist und soll so den überflüssigen Gang in den Keller ersparen.

Das macht unser Leben bestimmt einfacher. Aber ist es auch insgesamt - also auf die gesamte Menschheit und das Maß an geistiger und körperlicher Energie bezogen - einfacher? Nehmen wir das Beispiel Kaffemaschine. Anfänglich brauchte man einen Kaffebauer, einen Transporteur, einen Fabrikanten, einen Händler und den Konsumenten. Diese Kette brauchen wir jetzt immer noch. Allerdings kommt später noch ein Ingenieur hinzu, der die Kaffeemaschine entwirft und baut. Jetzt wird diese Kette durch einen Informatiker erweitert.

Kann man also sagen, dass der Menschheit durch eingesparte Zeit bei der Zubereitung von Kaffee so viel erspart wird, dass man sich erlauben kann, den Informatiker auszubilden und ihn arbeiten zu lassen? Natürlich, jeder muss irgendwas arbeiten, das ist klar. Aber ist das ein vernünftiger Einsatz? Für den Kaffee?

Bullshit Marketing

In den letzten Tagen gab es viel buzz über "Bullshit Marketing" von Ogilvy & Mater. Dort hatte ein Mitarbeiter vorgegeben, ein Kunststudent aus Belgien zu sein. In dieser Funktion hat er Blogger, die sich mit dem Thema Marketing beschäftigen, auf eine Werbe-Kampagne hingewiesen. Allerdings war recht bald klar, dass es eben kein Student war.

Ein besseres Beispiel ist dooce.com. Dort weißt die Autorin darauf hin, dass sie jeden Tag ein Bild mit ihrer Nikon D70 macht, welches sie dann online stellt. Natürlich kann man nicht behaupten, dass sie dafür bezahlt wird. Aber ist es abwegig? Keine Ahnung. Jedenfalls ist es erfolgreich, wie folgendes Testimonial einer Leserin im Kommentarbereich zu erkennen gibt:

"My boyfriend of two years has heard me talk about your latest going on’s and about your pictures and oh my god how great the pictures the D70 takes are that he bought me one for our anniversary! I’m a bit overwhelmed with the D70 so far but am also impressed with the options. I will need to take some time and practice with it but I’m so excited! I’ve had good cameras in my life but this one is magnificent! I owe my thanks to you, your site and your lovely pictures that I have a great camera and hopefully will be able to document my life in clarity and beauty as you are doing. Thank you!"

Was könnte man sich als Werber besseres vorstellen? Die Autorin teilt ihr Leben mit der online-community, die sich bereits einbilden, dazu zu gehören. Die Grenzen der Zugehörigkeit verschwimmen sowieso mit der zunehmenden Mobilität und Technisierung der Kommunikation, welche die Menschen weiter auseinander und näher zusammen führt.

Da also die Leser sich mit dem Inhalt total identifizieren, übertragen sie das auch auf das Produkt und machen ihre Herzen ganz weit auf (die Portemonnaies auch).

Update: Mh, als ich gerade den Kommentar nochmal gelesen habe, erinnerte er mich an diejenigen der Jamba-Mitarbeiter in dieser anderen Geschichte. Irgendwas stimmt doch da nicht.

Neujahr

Endlich ist es soweit: Hier wird nun auch geknallt und geböllert. Nachdem das "richtige" Neujahr recht still war, macht es sich jetzt doch bemerkbar, dass wir im Heimatland der Chinakracher sind. Man kann sagen, dass die Grenze des chinesischen Fleisses und Betriebsamkeit erreicht ist. Heute Abend war bereits vor neun Uhr die Straße so gut wie leer, die Restaurants und Geschäfte geschlossen und alle Leute zu Hause. Sogar dem Wachpersonal hier im Hotel ist es gestattet worden, einen Fernseher aufzustellen, weil eh nichts los ist. Ein merkwürdiges Gefühl.

Ich habe gehört, dass Leute, die bereits vor einigen Jahren - aber dann wiederum auch noch nicht so lange her - hier waren, meinten, dass sie um diese Zeit immer für zehn Tage eingekauft haben. So schlimm ist es nun jedoch (hoffentlich) nicht mehr.

Die abendliche Szenerie beim McDonald´s um die Ecke - wo nur noch ein paar Westler waren sowie ein Wanderarbeiter aus einer fernen Provinz - gemahnt atmoshärisch an Edward Hoppers "Nighthawks".



Für eine Beschreibung, was hier reisetechnisch die Feiertage über los ist, bitte den International Herald Tribune konsultieren.

Freitag, Februar 04, 2005

Wortschöpfungen

Ist es nicht beachtlich oder spricht es für den Optimismus von uns Menschen, dass wir Wörter haben für Dinge, die niemand jemals gesehen hat?: Z.B. "Perfektion".

(Bitte nicht den Vorwurf erheben, dass diese Überlegung zu negativ ist. Ich sehe auch alle guten Dinge und bin mir auch bewusst, dass wir uns der Perfektion so weit annähren können, dass jegliches Versäumnis unerkannt bleiben kann.)