Mittwoch, Juli 28, 2004

Und diese Regeln präg in dein Gedächtnis.

Da wir uns auch den schönen Künsten und des Lebens Meisterung verpflichtet fühlen: Heute aus dem Hause Shakespeare ein kleiner Monolog Polonius´, 1. Aufzug, 3. Szene. Anlass ist der schon ein paar Wochen zurückliegende Besuch der gefälligen Aufführung des Stückes "Hamlet" am Nationaltheater Mannheim mit Jürgen Holtz in mehrfacher Besetzung; an ihm lies das ausgewiesene Theater-Fachblatt "basta" kein gutes Haar (Vgl. basta, Nr. 82 / Juli 2004, S. 24), mir jedoch hat´s im Großen und Ganzen ganz gut gefallen.

Neben nützlichen Tips für den Alltag werden auch Exkurse in das interkulturelle Management und die Makroökonomik geboten: Wohl bekomm´s!

"Und diese Regeln präg in dein Gedächtnis.
Gib den Gedanken, die Du hegst, nicht Deine Zunge,
Noch einem ungebührlichen die Tat.
Leutselig sei, doch keineswegs gemein.
Dem Freund, der dein und dessen Wahl erprobt,
Mit ehrnen Haken klammr´ ihn an Dein Herz.
Doch härte deine Hand nicht durch Begrüßung
Vor jedem neugeheckten Bruder. Hüte Dich,
in Händel zu geraten; bist Du drin:
Führ sie, dass sich dein Feind vor dir mag hüten.
Dein Ohr leih jedem, wen´gen deine Stimme;
Nimm Rat von allen, aber spar dein Urteil.
Die Kleidung kostbar, wie´s dein Beutel kann,
Doch nicht ins Grillenhafte; reich, nicht bunt:
Denn es verkündigt oft die Tracht den Mann,
Und die vom ersten Rang und Stand in Frankreich
Sind darin ausgesucht und edler Sitte.
Kein Borger sei und auch Verleiher nicht;
Sich und den Feind verliert das Darlehn oft,
Und Borgen stumpft der Wirtschaft Spitze ab.
Dies über alles: sei dir selber treu,
Und daraus folgt, so wie die Nacht dem Tage,
Du kannst nicht falsch sein gegen irgendwen.
Leb wohl! mein Segen fördre dies an dir!"

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