Montag, August 30, 2004

Yue Lan

Heute Abend mit ich noch mal raus gegangen, da eigentlich der Feiertag Yue Lan (Feiertag des Hungrigen Geists) stattfinden soll. Leider habe ich zumindest auf den Straßen nichts dergleichen gesehen. Während des siebten Mondes glauben die Chinesen, dass die Tore zur Unterwelt geöffnet sind und hungrige Geister auf der Suche nach Nahrungsmitteln sind.

Im Gedenken an ihre Vorfahren zünden die Familien Räucherstäbchen an und bieten ihnen Essen an, um Unglück abzuwenden. Darüber hinaus werden Gegenstände verbrannt, die den Geistern ein komfortableres ´Leben´ ermöglichen sollen; dabei handelt es sich auch um Falschgeld, welches extra zu diesem Zweck hergestellt und gekauft wird. Nach fünfzehn Tagen ist alles vorbei und die Geister kehren zurück, wo sie hergekommen sind.



Aber ich habe auch tagsüber nichts von irgendwelchen Vorbereitungen mitbekommen. Normalerweise sind die Leute immer erwartungsfroh, wenn sie offiziell was feiern sollen. War aber nicht der Fall und auch Falschgeld habe ich nicht gesehen (hoffe ich). Möglicherweise feiert man es hier nicht oder nur im Familienkreis.

Dafür habe ich en passant herausgefunden, dass die Friseursalons nachts ihre Funktion wechseln. Das war mal wieder was für meine schwachen Nerven und empfindliches Moralempfinden, wie ihr euch denken könnt.

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