Freitag, November 26, 2004

Weltmachtphantasien

Leider war mein als Reaktion auf die mit Jan angezettelte Diskussion über die zukünftige Rolle Chinas zu lang, um vom Kommentar aufgenommen zu werden. Also packe ich sie in einen neuen Beitrag und stelle sie zur Debatte, wenn unter den Lesern dazu Willige sind:

Gegenwärtig ist China sicherlich keine Supermacht. Aber es gibt zwei Dinge, die dafür sprechen, dass sich das in der mittleren Zukunft ändern kann.

Zum einen versucht China, seine Kultur in der asiatischen Region zu etablieren, was von den einzelnen Nationen zum Teil auch anerkannt und angenommen wird (siehe Beitrag unten). Eine starke Ökonomie muss also auch durch eine identitätsstiftende Kultur untermauert sein, damit daraus auch eine weltpolitisch etablierte Macht erwachsen kann.

Des Weiteren denke ich, dass das oberflächlich betrachtet und noch restriktiv regulierte öffentliche und private Leben und auch die Innenpolitik auf zwei Ebenen betrachtet werden müssen.

Die eine Ebene ist die offizielle, die sich noch immer der Rhetorik der Kommunisten bedient und damit den Anschein erweckt, dass alles beim Alten geblieben ist. Unter der Oberfläche jedoch ändern sich viele Dinge und dem Protest und Veränderungswillen der Bevölkerung wird inoffiziell Rechnung getragen (siehe die Proteste zu Niu Niu).

Nur die Oberfläche bleibt vorerst die alte, um das Land nicht zu sehr zu verunsichern. Deswegen bekommen wir im Westen auch gar nicht mit, was sich hier alles tut. Die Niu Niu Angelegenheit wird bestimmt nicht und wenn dann nur in bescheidenem Rahmen in die ausländische Presse dringen.

Zu Russland: Ich war wieder oder noch überrascht, als ich neulich gelesen hatte, dass Russland ein kleineres BIP als Österreich hat.

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